Roseggers Waldschule am Alpl, Steiermark


Peter Rosegger, Heimatdichter und Literat vom Alpl in Krieglach, wurde bereits zu Lebzeiten verehrt und zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Steiermark. Er prägte den Begriff der „Waldheimat“ maßgeblich, auch über die Landesgrenzen hinaus. Rosegger war seinerzeit sehr viel auf Reisen, entweder zu Studienzwecken, um Lesungen zu halten oder Freunde zu besuchen. Eines konnte der Dichter und Schriftsteller aber niemals vergessen, nämlich das Glück, das er als kleiner Waldbauernbub hatte, das Lesen und Schreiben gelernt zu haben. 

 

Aus diesem Anlass beschloss Rosegger am Alpl eine Schule bauen zu lassen. Durch eine Spendenaktion konnte der Bau der Waldschule finanziert werden und sollte vor allem der Landflucht am Alpl entgegenwirken. Am 6. Oktober 1902 zählte die Waldschule 23 Schülerinnen und Schüler, wobei von der ersten bis zur achten Klasse alle Kinder im selben Klassenzimmer unterrichtet wurden. Ein Teil der Schulkinder beschäftigte sich still, andere wurden im Garten unterrichtet oder im Fach Handwerk. Auch heute noch sind in der selbst erbauten Werkstätte die Werkzeuge der Kinder zu bewundern. 

 

Im Klassenzimmer sind immer noch das Podest, auf dem der Lehrer stand, sowie die originalen Schulbänke zu sehen. Auch das erste Klassenbuch ist noch erhalten, ebenso wie die Tafel die man händisch verschieben musste. Bis 1975, als nur mehr drei Kinder da waren, wurde die Schule betrieben. Nach der Einstellung des Unterrichts wurde die Schule renoviert und ist seit 1982 ein Museum. Das Roseggerzimmer im Obergeschoss sowie das Schulzimmer sind noch im Original erhalten. Die Waldschule beherbergt außerdem das Österreichische Wandermuseum und eine große Sammlung an alten Holzbearbeitungswerkzeugen.



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